Chronik

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  • Im Jahre 1897, in der Blüte der deutschen Kaiserzeit, wurde in Holderberg das Marine-Tambour Corps gegründet. Obwohl aus dieser Zeit kaum noch schriftliche Aufzeichnungen existieren, da das meiste im Verlauf von zwei Weltkriegen verloren ging, gibt es mündliche Überlieferungen, die die damalige Zeit noch lebendig erhalten. Im „Jägerhof“ trafen sich im Frühjahr 1897 einige Holderberger, um einen Spielmannszug zu gründen. Viele von ihnen hatten im Musikkorps der Kaiserlichen Flotte gedient und brachten somit ihre Erfahrungen in den Spielmannszug ein.
  • Da die musikalische Heimat der Gründungsmitglieder bei der Kaiserlichen Flotte lag, so wundert es niemanden, dass der neu gegründete Spielmannszug „Marine-Tambour-Corps Holderberg“ hieß. Einige Gründungsmitglieder sind heute noch namentlich bekannt: Heinrich Appenzeller, Johann Appenzeller, Johann Berns und Friedrich Voßler.
  • Der 1. Weltkrieg verschonte auch das Marine-Tambour-Corps nicht, so dass erst 1918 mit der Vereinsarbeit neu begonnen werden konnte. Wirtschaftliche Not und das Besatzungsstatut der Belgier und Franzosen erschwerten die Vereinsarbeit ungemein.
  • Mit Beginn der dreißiger Jahre nahm dann das Vereinsleben parallel zum allgemeinen Lebensstandard seinen Aufschwung. Die Zeit des Nationalsozialismus, der Ausbruch des 2. Weltkriegs 1939 und seine Folgen hinterließen auch im Marine-Tambour-Corps tiefe Spuren.
  • 1948, direkt nach der Währungsreform, als sich das bürgerliche Leben wieder einigermaßen zu normalisieren begann, wurde der Neuaufbau des Spielmannszuges im Wesentlichen durch Heinrich Appenzeller sen., Dietrich Oellers und Gerhard Tiggelkamp organisiert. Alle noch lebenden, ehemaligen Spielleute wurden aufgefordert, sich zu reaktivieren. Dazu kamen noch einige neue Spielleute hinzu, so dass im Herbst 1948 neu begonnen werden konnte. Tambourmajor Heinrich Appenzeller sen. Und Ausbilder Paul Ringel begannen mit den ersten Proben, wobei man auf den aus dem Krieg geretteten Instrumenten spielte.
  • Erschwerend für den Neubeginn war das Verbot der Alliierten, jegliche Musik zu spielen, die einem militärischen Marsch ähnelten. Der Mainzer „Narhalla-Marsch“ war die einzige Ausnahme. 1949 wurde das Verbot aufgehoben und so trat man beim Schützenfest in Holderberg wieder erstmals mit einem Dutzend Spielleuten auf.
  • Durch Selbstbeteiligung aller Aktiven konnten dann im Jahre 1953 neue Uniformen angeschafft werden. Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass manche „Spesenmark“ von Dietrich Oellers, Gerhard Tiggelkamp und anderen Spielleuten uneigennützig spendiert wurden, um dieses zu ermöglichen. Somit konnte eine lange Tradition fortgesetzt werden, bei offiziellen Anlässen in der Uniform der Kaiserlichen Flotte aufzutreten, wie schon im Jahre 1897. 
  • In den darauffolgenden Jahren wurde viel Aufwand und Zeit in die Ausbildung der Spielleute gesteckt. Kontinuierlich steigerte sich das musikalische Niveau des Tambour-Corps, was sich in vielen errungenen Auszeichnungen bei Wettbewerben niederschlug. Urkunden und Pokale zeugen davon.
  • Mit der Fertigstellung des Schützenhauses im Jahre 1983 bekam der Spielmannszug eine neue, dauerhafte Heimat.
  • Auch der harmonische Übergang von alter zu neuer Spielmannsgeneration verlief problemlos. Eine hervorragende Jungendarbeit sicherte dem Spielmannszug den Nachwuchs. Während die älteren Spielkameraden, die aus dem aktiven „Dienst“ zurückgetreten sind, standen sie den Jüngeren weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
  • In den achtziger Jahren wurde dann ein „langgehegter Zopf“ abgeschnitten. Aus der reinen „Männerwirtschaft“ wurde ein gemischtes Tambour-Corps. Auch wenn es anfangs hieß, erbitterte Widerstände zu überwinden, war diese Entscheidung rückwirkend betrachtet, die einzig richtige. Der „weibliche Faktor“ spielt heute eine wesentliche Rolle im Spielmannszug.
  • Das Marine-Tambour-Corps unterstützte nicht nur die örtlichen Vereine in Moers bei offiziellen Anlässen, sondern wirkte auch bei Karnevalsumzügen in Moers, Uerdingen, Duisburg und Köln mit. Schützenfeste in Duisburg und Krefeld standen genauso auf dem Terminplan, wie Sportfeste in Brandenburg oder einfach ein Ständchen zu besonderen Anlässen.
  • Einer der Höhepunkte dieser Aktivitäten war 1988 die Teilnahme an der „Steubenparade“ in New-York. Unvergesslich für alle Beteiligten war der Umzug durch Manhattan mit einer einmaligen Atmosphäre in einer eindrucksvollen Umgebung. Auch die anschließende Aufnahme und Feiern im Kreise der Deutsch-Amerikaner war ein einmaliges Erlebnis.
  • Neben den Proben und offiziellen Aktivitäten wird selbstverständlich auch das gesellige Zusammensein nicht vernachlässigt. Jugendfahrten und Aktivenausflüge stehen genauso auf dem Programm wie Kameradschaftsabende oder interne Feiern zu besonderen Anlässen.

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